Lernergebnisse sind Aussagen darüber, was die Teilnehmenden nach Ende des Kurses in der Lage ist zu tun; das heißt: Was kann der Studierende aus diesem Kurs konkret mitnehmen?
Einige denken dabei vielleicht an den Inhalt, also daran, dass die Studierenden etwas zum Thema A, B und C lernen werden. Das ist eine naheliegende und wohl auch gebräuchliche Art und Weise, einen Kurs zu planen. Allerdings werden bei dieser Herangehensweise vorwiegend Kompetenzen im Bereich des Verstehens und Erinnerns angesprochen. Doch ebenso wichtig sind Fähigkeiten im Bereich der Analyse, dem kreativen Umgang mit dem Gelernten sowie dem Bewerten und Beurteilen einer anderen Meinung und des eigenen Lernprozesses. Für eine solche Kursgestaltung ist es unerlässlich, geeignete Aufgabenstellungen zu formulieren, die solche Aktivitäten auch konkret einfordern.
Das Team des Instituts für Lerndienstleistungen wird in diesem Bereich sehr gern beratend zur Seite stehen.
Natürlich ist der Inhalt und ein bestimmter Themenkomplex die Grundlage für das sinnvolle Anwenden, Diskutieren und Reflektieren. Allerdings wollen wir den Fokus auf praktische Tätigkeiten, kritisches Denken, Reflektion und Anwendung des Gelernten in konkreten Situationen legen.
Folgende Frage kann als Richtschnur für die grundlegende Planung des MOOC stehen: Wenn ich selbst so einen Kurs absolvieren würde, was will ich danach mit dem Gelernten anfangen können?
Nachdem die Lernergebnisse formuliert sind, kann darauf aufbauend auch sehr gut die Struktur des Kurses gestaltet werden. Dieser Prozess ist der erste Schritt in der Gestaltung des MOOCs und wird im methodisch-didaktischen Konzept (MDK) realisiert.
Lernergebnisse sind in gewisser Weise ein Versprechen darüber, was eine TeilnehmerIn nach Ende des MOOCs in der Lage ist zu tun. Demnach sind Lernergebnisse keine Auflistung von Inhalten, sondern aktive Aussagen über die Fähigkeiten der Studierenden.
Positive Beispiele | Negative Beispiele | Erläuterungen zu den Negativbeispielen |
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Die Studierenden sind in der Lage, die geschichtliche Entwicklung der Hanse wiederzugeben. |
Entwicklung der Hanse |
Kein Lernergebnis, sondern Aufzählung des Inhalts |
Mittels grundlegender archäologischer Methoden können Sie historische Funde einordnen und interpretieren. | Die Studierenden erkennen historische Funde. | Zu allgemein formuliert, es wird nicht klar, was die Studierenden wirklich in der Lage sind zu tun/ zu erklären/ zu interpretieren |
Die Studierenden können differenziert sowie kritisch historische und archäologische Informationen einschätzen. | Vermittlung von Expertise für die Einschätzung von historischen Informationen | Kein Lernergebnis, sondern die Aktivität des Lehrenden |
Wissen | Verstehen | Anwenden | Analysieren | Synthetisieren | Beurteilen |
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Informationen möglichst wortgenau erinnern und wiedergeben können | Informationen sinnerhaltend umformen und in eigenen Worten wiedergeben sowie zusammenfassen können | Abstraktionen (Regeln, Methoden, etc.) in konkreten Situationen anwenden können | Ideen, Problemstellungen in ihre Elemente zerlegen und vergleichen können | Einzelne Elemente zu einer Ganzheit formen | Ein bewertendes Urteil abgeben können |
auflisten aufzählen aufzeichnen benennen beschreiben bezeichnen definieren erinnern erkennen feststellen herausfinden identifizieren | assoziieren ausdrücken auseinanderhalten auswählen ausweiten berichten beschreiben dekodieren differenzieren diskutieren erkennen | anwenden ausprobieren auswählen bedienen berechnen beschäftigen beurteilen beziehen demonstrieren entdecken entwickeln erlassen | ableiten analysieren arrangieren ausführen berechnen bestimmen beurteilen beziehen debattieren differenzieren ermitteln experimentieren | anhäufen argumentieren arrangieren neu arrangieren aufbauen ausdenken beziehen einrichten entwickeln erfinden erklären formulieren | argumentieren benoten beurteilen bewerten beziehen einschätzen empfehlen entscheiden evaluieren interpretieren kontrastieren kritisieren |
Bei xMOOC mit fest vorgegebener und geplanter Kursstruktur ist für die Vorbereitung eine genaue Festlegung der Lernergebnisse notwendig. Darauf aufbauend wird der Kurs anschließend geplant, entworfen und produziert.
Bei cMOOCs, wo das Thema gemeinsam mithilfe der Teilnehmendengruppe kollaborativ erschlossen wird, formuliert jeder Teilnehmende persönlich für sich die jeweils individuellen Lernergebnisse. Da bei dieser Kursstruktur der gemeinsame Arbeits- und Lernprozess im Mittelpunkt steht, kommt der VeranstalterIn/ der OrganisatorIn des Kurses vorwiegend die Aufgabe einer Community-ManagerIn zu. Dies, zusammen mit der organisatorischen und technischen Planung ist eine genauso anspruchsvolle Aufgabe wie die Erstellung eines xMOOCs. Wenn Sie sich für diese Art des Kurses entscheiden, werden wir Ihnen gern bei dabei unterstützen.