1.2.2.5 Lernaktivitäten und Lernmaterialien

Der Lernprozess der Teilnehmenden bewegt sich zwischen den Lernergebnissen (diejenigen Kompetenzen, die erworben werden sollen), den Lernaktivitäten (bei denen diese Kompetenzen aufgebaut werden) und den Lernmaterialien (die der Wissensvermittlung dienen).

Bevor wir zur Gestaltung der Lernmaterialien kommen, schauen wir uns erst einmal die Lernaktivitäten an. Denn wie können Sie nachvollziehen, ob die intendierten Lernergebnisse Ihres MOOCs auch tatsächlich von den Studierenden erreicht worden sind?

Lernaktivitäten

Die Gestaltung von Aufgabenstellungen, die die Lernergebnisse zulassen und sich auf diese beziehen ist hierbei zentral. Bspw. können Sie eine Diskussion anregen, um ein Thema kontrovers zu betrachten, einen Projektplan kann erstellt, ein Video aufgenommen oder eine Themenerörterung angeregt werden. Daneben bieten sich zur individuellen Überprüfung der Lernergebnisse automatisch auswertbare Quizzes (wie bspw. Multiple Choice Aufgaben) und Tests an. Wichtig hierbei ist die Art und Weise der Aufgabengestaltung. Es gibt viele Möglichkeiten, mit einfachen technischen Mitteln kreative Aufgaben zu gestalten! Praktische freie Beispiele können Sie bei http://learningapps.org/ finden.

Zudem lassen sich erfolgreich bearbeitete Aufgaben durch sog. Badges sichtbar machen und stellen eine kleine Belohnung dar. Bevor wir uns diese Möglichkeiten im Detail anschauen, werden nun erst die Rahmenbedingungen betrachtet.

Lernmaterialien

Videos

xMOOCs zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie zu einem großen Anteil aus für den Kurs erstellten Videos bestehen. Diese stellen in der Regel die Hauptlernressoucen dar. Bei der Gestaltung sind einige Dinge zu beachten. Die folgende Liste soll Ihnen erste Hinweise zur Gestaltung der Videos liefern:

  • Wir empfehlen eine Videolänge von ca. 5-10 Minuten pro Video und eine Länge von ca. 30 Min. Videomaterial/Kurswoche.
  • Die inhaltliche Struktur einer Videoeinheit sollte in sich abgeschlossen, d.h. ein Thema oder Unterthema abschließend erklärt sein.
  • Die Videos sollten didaktisch auch als E-Lecture-Reihe konzipiert sein. Diese können dann anschließend nach Kursende ohne Betreuung und zusätzlichem Material auf einer Videoplattform angeschaut werden.
  • Der Unterhaltungswert der Videos (Storytelling) lebt vom gewählten Format. So ist es möglich, sich als Einzelperson oder als Team, als ModeratorIn mit Experten, im Dialog oder Monolog, im Büro oder direkt “vor Ort”, vor Greenscreen oder als Bildschirmaufzeichnung (Screencast) mit erklärenden Kommentaren, mit Bild- und/oder Präsentationseinblendungen und vielem anderen zu präsentieren.
  • Alle Inhalte eines Kurses sollten unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden, am besten CC-BY oder auch CC-BY-SA, damit eine nachhaltige und offene Verwertung gegeben ist.
  • Die Videos sollten einige Abwechslung bieten, so z.B. dass sich der Dozierende und die Folien abwechseln und nicht die Folien allein gezeigt werden. Weitere Beispiele sind Erstellungen von Rechenwegen mittels Whiteboard oder Videotutorials.
  • Videos können auch Fragen enthalten und daher unterbrochen werden. Beispiele finden Sie hier: http://www.h5p.org

Weitere Materialien - Text, Bild, Animation und externe Materialien

Neben Videos als zentralem Lernmaterial bieten sich in Ergänzung weitere Materialien an. Dies können schriftliche und/oder illustrierte Zusammenfassungen zu den Kursthemen sein, speziell für den Kurs angefertigte Animationen, Schaubilder und Grafiken oder auch externe Materialien, auf die Sie verlinken. Auch hier gilt: Erstellen Sie Materialien, die selbsterklärend sind und keine Widersprüche zulassen. Geben Sie ggf. an, warum ein bestimmter Link in einem Kontext hilfreich ist. Kontroverse Themen sollten in Diskussionsforen bearbeitet werden.

Beispiel
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